Als Bonitätskomponente wird ein Teil bei der Bemessung des Zinssatzes bei einer Immobilienfinanzierung durch die Bank verstanden. Kreditinstitute verlangen ausgehend von einem Basiszins mitunter einen Zinszuschlag, wenn die Bonität des Kreditnehmers nicht der des Basiszins-Modells entspricht. Die Kreditwürdigkeit wird dabei sowohl anhand der Selbstauskunft als auch durch Scoring-Verfahren ermittelt. Es kann dabei grundsätzlich auch vorkommen, dass der Zins im Darlehen günstiger ausfällt als im Basis-Modell.

Für die Bonität einer natürlichen Person sind unterschiedliche Faktoren verantwortlich. Unter anderen spielen die Höhe des Einkommens, die Art des Einkommens und die finanzielle Vorgeschichte eine Rolle. Ein Beamter wird von Banken grundsätzlich als kreditwürdiger eingestuft als ein Freiberufler und Personen, die in der Vergangenheit bereits mehrfach Darlehen aufgenommen und sie stets ordnungsgemäß und termingerecht zurückbezahlt haben, gelten als solventer als Personen, bei denen Negativeinträge bei der Schufa oder anderen Auskunfteien zu verzeichnen sind. Je nach Bank kann die Bonitätskomponente der Verzinsung einen sehr großen Anteil der gesamten Zinskosten ausmachen. Dies gilt insbesondere dann, wenn der Kreditnehmer nur wenig Eigenkapital zur Verfügung stellt und der Beleihungsauslauf des Vorhabens sehr groß ist. Als kritischer Wert gilt hier eine Marke von 60 Prozent. Kreditnehmer können durch den Vergleich der Konditionen unterschiedlicher Banken die Kosten ihres Vorhabens reduzieren, indem der Kredit bei einer Bank aufgenommen wird, bei der die Bonitätskomponente eine weniger wichtige Rolle spielt.

Besonders wichtig ist die Bonitätskomponente bei so genannten Vollfinanzierungen, bei denen der Kreditnehmer für den Erwerb seines Eigenheimes gar kein Eigenkapital zur Verfügung stellt. Oft werden im Rahmen von Vollfinanzierungen auch die Erwerbsnebenkosten mitfinanziert. Da in diesem Fall das Darlehen nicht durch die damit erworbene Immobilie vollständig besichert werden kann, ist die Bank bei der Vergabe deutlich restriktiver und erhebt auch einen im Vergleich zu gewöhnlichen Hypothekenfinanzierungen deutlich höheren Zinssatz. Dieser resultiert aus der verstärkten Bedeutung der Bonitätskomponente.