Als Zweitimmobilie wird ein Objekt bezeichnet, dessen Eigentümer bereits eine andere Immobilie besitzt. In den meisten Fällen wird eine Zweitimmobilie neben dem zur Selbstnutzung durch den Eigentümer bestimmten Objekt angeschafft, um zusätzliche Vermögensbildung und damit auch Vorsorge für den Ruhestand zu betreiben. Die Zweitimmobilie wird dabei regelmäßig mit einem Hypothekenkredit finanziert und an eine dritte Person vermietet. Den Belastungen durch den Kapitaldienst stehen somit regelmäßige Mieteinkünfte entgegen, sofern die Zweitimmobilie dauerhaft vermietet werden kann. Darüber hinaus kann der Eigentümer die Zinsen für die Finanzierung als Betriebskosten bei der Steuer geltend machen, so dass neben den Mieteinkünften auch ein höheres Nettoeinkommen zur Deckung des Kapitaldienstes zur Verfügung steht. Bei einer guten Planung und Konzeption des Vorhaben und einer günstigen Finanzierung trägt sich die Zweitimmobilie zu einem erheblichen Teil selbst. Nach der Tilgung besitzt der Eigentümer dann eine weitere schuldenfreie Immobilie, die durch Vermietung regelmäßige Einkünfte erzielen und so zur Sicherung des Lebensunterhaltes im Ruhestand beitragen kann. Eine Zweitimmobilie und deren Finanzeirung setzt aus zwei Gründen ein hohes Einkommen voraus: zum einen lohnt sich der steuerliche Vorteil, der durch die Absetzbarkeit der Zinsen als Betriebskosten entsteht, erst bei einem hohen Steuersatz des Kreditnehmers. Zum anderen sollte die Belastung durch den zusätzlichen Kapitaldienst zusammen mit der Finanzierung des selbstgenutzten Objektes noch genügend Raum für einen angemessenen Lebensunterhalt lassen. Auch müssen weitere Maßnahmen zum Vermögensaufbau und zur privaten Altersvorsorge möglich sein. Zweitimmobilien eignen sich deshalb nur für Eigentümer mit einem überdurchschnittlich hohen Einkommen. Es sollte zusätzlich berücksichtigt werden, dass die Entwicklung des Gesamtvermögens sehr stark von der Preisentwicklung am Immobilienmarkt abhängt, wenn der wesentliche Teil der Vermögenswerte in Haus und Wohnung investiert wird. Besonders in ländlichen und wirtschaftlich schwachen Regionen kann dieser Umstand ein Risiko darstellen. Eine Alternative zur Zweitimmobilie und deren Finanzierung können laufende Einzahlungen in offene Immobilienfonds darstellen.