Bei Hypothekenfinanzierungen spielt der Zinssatz, der im Darlehensvertrag vereinbart wird, eine große Rolle. Er ist maßgeblich dafür entscheiden, wie teuer das Vorhaben insgesamt wird und binnen welchen Zeitraums der Kreditnehmer sämtliche Verbindlichkeiten zurückführen kann. Zum Zeitpunkt der Kreditaufnahme ist es deshalb sinnvoll, die aktuellen Zinsen mit denen früherer Zeiten zu vergleichen und sich so ein Bild darüber zu verschaffen, ob das gegenwärtige Zinsniveau günstig ist oder nicht. Mitunter kann es beim Blick auf die Zinshistorie ratsam erscheinen, ein Vorhaben zeitlich zu verschieben. Auch kann der Abschluss eines Forward-Darlehens sinnvoll sein, wenn ein günstiges Zinsniveau für eine Finanzierung gesichert werden soll, die erst in der Zukunft stattfindet. Ein Blick auf die Zinshistorie zeigt, wie ein bestimmtes Zinsniveau einzuordnen ist und gibt somit einen Anhaltspunkt, aus dem durchaus auch Entscheidungen abgeleitet werden können. Gleichwohl taugt die Zinshistorie als solche nicht allein, um den künftigen Zinssatz zu prognostizieren.
Die Zinshistorie für den Zeitraum vom Frühjahr 1999 bis zum Frühjahr 2009 zeigt an, dass innerhalb dieses Zeitraumes der Zinssatz für Hypothekenfinanzierungen mit einem Beleihungsauslauf von 60 Prozent und einer Zinsbindung über 10 Jahre mit 3,72 Prozent am Ende des Jahres 2005 am günstigsten waren. Der Wert bezieht sich dabei auf einen repräsentativen Durchschnitt, in den die Konditionen vieler Banken mit einfließen. Im Durchschnitt kosteten bezeichnete Darlehen in dem genannten Zeitraum 5,12 Prozent. Am teuersten waren Kredite mit 6,59 Prozent im ersten Quartal des Jahres 2000. Nicht zufällig fallen Niedrigzinsphasen dabei mit konjunkturell sehr schlechten Zeiten zusammen, während hohe Zinsen stets am Ende eines Booms zu verzeichnen waren.
Wer die Aufnahme eines Darlehens in Erwägung zieht und die Zinshistorie betrachtet, kann seine Entscheidung davon abhängig machen, ob der aktuelle Zinssatz über oder unter dem Durchschnitt liegt. Dabei sollte der aktuelle Zinssatz anhand derselben Datenbasis und nicht etwa auf der Grundlage des Angebots der Hausbank liegen. Unabhängig von Durchschnittswert gilt es schließlich immer, den günstigsten Anbieter für die eigenen Belange zu finden.