Der Zinseszins ist der Zinssatz einer Geldanlage, mit dem bereits zu einem früheren Zeitpunkt erwirtschaftete und nicht zu anderen Zwecken abgezogene Zinsen wiederum verzinst werden. Werden auf einem Sparkonto, dessen Zinssatz vier Prozent beträgt, 100 Euro für ein Jahr angelegt, beläuft sich die Zinsgutschrift bei der ersten Zahlung nach 12 Monaten auf vier Euro. Wird kein Geld vom Konto entnommen und werden somit die 104 Euro für ein weiteres Jahr zu vier Prozent Zinsen angelegt, erfolgt nach Ablauf des Jahres eine Zinsgutschrift in Höhe von 4,16 Euro. 16 Cent davon den Zinseszinsen zuzurechnen. Aus diesem Zusammenhang ergibt sich, dass der Zinseszins immer erst ab der zweiten Verzinsungsperiode auftreten kann, wobei eine Verzinsungsperiode definiert ist als der Zeitraum zwischen der Anlage und der folgenden Gutschrift der Zinsen. Der Zinseszins kann also durchaus auch bereits nach drei Monaten in Erscheinung treten. Im Zusammenhang mit der privaten Baufinanzierung ist der Zinseszins vor allem beim Ansparen des Eigenkapitalanteils von Bedeutung. Der so genannte Zinseszinseffekt kommt Sparern dabei zugute, weil im Zeitverlauf das Kapitalwachstum nicht nur durch die laufenden Einzahlungen und deren Verzinsung erfolgt, sondern darüber hinaus auch durch den Zinseszins. Dieser wächst im Zeitverlauf einer Anlage immer weiter an. Der Zinseszinseffekt bewirkt, dass der Anteil der Einzahlungen am Kapitalwachstum im Zeitverlauf zurückgeht. Bei Sparbemühungen im Vorfeld einer Immobilienfinanzierung fällt dieser Effekt allerdings nicht so stark aus, dass es in Erwägung gezogen werden könnte, die Zahlungen zu verringern. Dazu sind deutlich längere Zeiträume von mehreren Jahrzehnten erforderlich. Der Zinseszins kann aber während einer Ansparphase von 12 bis 15 Jahren, wie sie bei einigen Vorhaben üblich bzw. gängig ist, durchaus einen nennenswerten Teil zur Finanzierung beitragen. Das gilt insbesondere dann, wenn nicht über einen Bausparvertrag, sondern über ein Tagesgeldkonto oder ein anderes verzinsliches Produkt gespart wird, weil die Verzinsung von Bausparverträgen niedrig ist und sich dies auch auf den Zinseszins auswirkt.