Zahlungsunfähigkeit liegt dann vor, wenn ein Schuldner dauerhaft seinen vertraglichen Zahlungsverpflichtungen nicht mehr nachkommen kann. Im Bereich der privaten Baufinanzierung bedeutet dies, dass die laufenden Kreditraten für einen längeren Zeitraum nicht mehr gezahlt werden können, obwohl keine besonderen anderweitigen Belastungen zu tragen sind. Das Einkommen des Schuldners reicht dann zur Deckung der Verbindlichkeiten schlicht nicht aus.

In der Regel wird ein Kredit von der Bank bei Zahlungsunfähigkeit des Schuldners umgehend gekündigt und der valutierende Darlehensbetrag zur sofortigen Rückzahlung fällig gestellt. Kann der Kreditnehmer den Saldo dann nicht begleichen, was bei tatsächlicher Zahlungsunfähigkeit der Fall ist, leitet die Bank Zwangsvollstreckungsmaßnahmen ein und verwertet die Immobilie. In den meisten Fällen wird das Objekt dann beim zuständigen Amtsgericht versteigert. Ob der Veräußerungserlös dazu ausreicht, die bestehenden Verbindlichkeiten zu decken, hängt unter anderem davon ab, wie hoch die Immobilie beliehen wurde und wie hoch der Eigenkapitalanteil zum Zeitpunkt der Zwangsversteigerung ausfällt.

Sofern nach der Versteigerung noch Verbindlichkeiten bestehen, müssen diese durch den Kreditnehmer ebenfalls zurückgeführt werden. Im schlimmsten Fall kann eine Begleichung der Schulden gar nicht erfolgen, weil das Einkommen des Darlehensnehmers zu gering ausfällt und es muss ein Insolvenzverfahren eröffnet werden, an dessen Ende die Restschuldbefreiung per Gerichtsbeschluss steht, sofern die Wohlverhaltensperiode von sechs Jahren erfolgreich bestritten werden konnte.

Die Ursachen von Zahlungsunfähigkeit bei Eigenheimbesitzern kann unterschiedlicher Natur sein. Zum einen können sich die Einkommensverhältnisse im Laufe der Tilgung verschlechtern – etwa weil der Arbeitsplatz verloren geht. Zum anderen können auch unvorhergesehene Kosten das Budget über Gebühr strapazieren. Oft liegen die Fehler, die zur Zahlungsunfähigkeit führen, auch bereits in der Konzeption der Finanzierung. Wird beispielsweise die Bildung von Rücklagen aus dem laufenden Budget nicht eingeplant, kann dies im Fall unvorhergesehener Ereignisse bereits zum Eintritt der Zahlungsunfähigkeit führen. Eine gute Planung ist deshalb wichtig für das Gelingen einer Eigenheimfinanzierung.