Die Zinsbindungskosten sind die Kosten, die anfallen, wenn ein Darlehen mit einer Zinsfestschreibung ausgestattet wird. Wie hoch die Kosten ausfallen, richtet sich nach der Situation am Kapitalmarkt. Zinsbindungskosten fallen immer in Gestalt eines Aufschlags auf den Zins für variabel verzinste Darlehen an. Dieser Aufschlag steigt in der Regel mit der Laufzeit der Zinsbindung. Er kann je nach Lage an den Finanzmärkten größer oder kleiner ausfallen.
Die Zinsbindungskosten können die monatliche Rate signifikant erhöhen. Sie spiegeln im Gegenzug jedoch die Sicherheit wider, die der Kreditnehmer erwirbt, wenn eine Finanzierung zu Festzinsen über einen langen Zeitraum erfolgt. Die Zinsbindung eliminiert das Zinsänderungsrisiko, das je nach Marktentwicklung zu existenziellen Risiken führen kann. Zinsbindungen werden deshalb grundsätzlich empfohlen, auch wenn nicht die gesamte Finanzierung mit einer Zinsfestschreibung versehen werden muss. Gerade in Niedrigzinsphasen allerdings ist es außerordentlich ratsam, eine Zinsbindung mit der Bank zu vereinbaren und die Zinsbindungskosten als Investition zu betrachten. In Hochzinsphasen macht eine Zinsbindung ebenfalls Sinn, weil sie vor weiter steigenden Zinsen schützt. Es sollte dann aber die Möglichkeit für kostenfreie Sondertilgungen im Darlehensvertrag vorgesehen sein, damit im Falle eines sinkenden Zinsniveaus umgeschuldet werden kann.
Da Zinsbindungskosten ganz gewöhnliche Finanzierungskosten sind, können sie steuerlich als Betriebsausgaben geltend gemacht werden, wenn das finanzierte Objekt an Dritte vermietet und nicht vom Eigentümer selbst genutzt wird. Wer einen Kredit aufnehmen und ihn mit Zinsbindung versehen will, sollte die Kosten für unterschiedliche Laufzeiten vergleichen und ihren Nutzen abwägen. So kann es etwa vorkommen, dass aufgrund der Lage am Finanzmarkt Zinsbindungen mit 10 Jahren Laufzeit nur marginal billiger sind als solche mit 15 Jahren Laufzeit, während gleichzeitig eine Zinsfestschreibung über 20 Jahre zu einem erheblich höheren Aufschlag auf den Zinssatz führt. Die Zinsbindungskosten sollten immer im Hinblick auf die monatliche Belastung sowie auch hinsichtlich der Gesamtkosten über den ganzen Finanzierungszeitraum betrachtet werden.