Bei einer Konditionenanfrage ersuchen Verbraucher eine Bank um detaillierte Auskunft hinsichtlich der Konditionen für ein bestimmtes Darlehen. Die Angaben in der Antwort der Bank auf die Konditionenanfrage können signifikant von denen der werblichen Informationen, die ein Institut verschickt, abweichen. Banken geben in ihren Prospekten gerne Zinssätze an, die nur unter bestimmten Bedingungen gelten. Zu diesen Bedingungen zählen insbesondere ein hoher Eigenkapitalanteil und eine gute Bonität des Kreditnehmers. Der günstigste angegebene Zinssatz einer Bank wird oft nur von einem Bruchteil der Bau- oder Erwerbswilligen tatsächlich realisiert, weil das Geldhaus Zuschläge erhebt. Bei einer Konditionenanfrage erfahren Verbraucher, wie viel ihr Vorhaben sie tatsächlich kostet.
Die Konditionenanfrage ist für beide Seiten unverbindlich: Weder die Bank noch der Anfragende kann aus ihr einen Rechtsanspruch ableiten. Eine Konditionenanfrage ist beim Vergleich der Angebote verschiedener Bank oft unerlässlich, weil nur auf diesem Wege in Erfahrung gebracht werden kann, was die Finanzierung wirklich kostet. Verbraucher müssen der Bank dabei wahre und vollständige Angaben machen, weil ansonsten keine brauchbare Auskunft erteilt werden kann. Alle Angaben zu Einkommen, Vermögen und Verbindlichkeiten sowie zum Kaufpreis und der Art und Lage des zu finanzierenden Objekts müssen deshalb stimmen.
Es ist oft schwierig, die zu erwartenden Konditionen selbst zu errechnen. Verbraucher tun sich erfahrungsgemäß insbesondere schwer damit, ihre Kreditwürdigkeit richtig einzuschätzen. Um eine möglichst günstige Finanzierung zu erhalten, sollten Konditionenanfragen bei mindestens vier bis fünf Banken eingeholt werden. Alternativ kann die Finanzierung auch über einen Hypothekenvermittler erfolgen, der von sich aus die Konditionen unterschiedlicher Banken vergleichen und dabei die individuellen Belange berücksichtigen kann. Das Ergebnis der Konditionenanfrage überrascht Verbraucher häufig: Wer mit zehn Prozent Eigenkapital und einem durchschnittlichen Einkommen aus einer Tätigkeit als Arbeitnehmer eine Immobilie finanzieren will, muss häufig einen signifikant höheren Zinssatz in Kauf nehmen als es auf den ersten Blick der Fall zu sein scheint.