Als Risikozuschlag wird ein Aufschlag auf den Zinssatz eines Darlehens verstanden, den die darlehensgebende Bank erhebt, weil sie das Ausfallrisiko des Geschäfts als überdurchschnittlich einstuft. Risikozuschläge werden im Bereich der privaten Baufinanzierung insbesondere dann vorgenommen, wenn der Beleihungsauslauf größer ist als 60 Prozent. Somit müssen Kreditnehmer bei ihrer Finanzierung immer dann mit höheren Zinsen rechnen, wenn sie nur wenig Eigenkapital zur Verfügung haben. Als Ersatz für Eigenkapital können allerdings nachranging eingetragene Darlehen dienen. Diese werden zum Beispiel von der bundeseigenen Kreditanstalt für Wiederaufbau im Rahmen des Wohneigentumsprogramms vergeben. Die Zinssätze entsprechen dabei marktüblichen Konditionen für Darlehen mit einem geringen Beleihungsauslauf. Da ein nachrangig eingetragenes Darlehen der Förderbank aus Sicht anderer an der Finanzierung beteiligter Banken wie Eigenkapital erscheint, kann auf den Risikozuschlag verzichtet werden, wenn die Summe aus Eigenkapital und Nachrangdarlehen 40 Prozent der Investitionssumme erreicht.

Risikozuschläge bei Immobilienfinanzierungen steigen mit dem Fremdkapitalanteil an. Banken erheben Zuschläge ab etwa 60 Prozent Fremdkapitalanteil und weiten diese dann sukzessive aus, so dass trivialerweise Vollfinanzierungen, bei denen der Kreditnehmer gar kein Eigenkapital einsetzt, am teuersten sind. Wie hoch die Risikozuschläge im Einzelnen ausfallen, richtet sich zum einen nach der Preispolitik der Bank, zum anderen nach der bei Aufnahme des Darlehens herrschenden Situation am Kapitalmarkt. Die Refinanzierung von risikobehafteten Darlehen ist für Banken nicht mit immer gleichen Kosten verbunden, sondern kann variieren. Deshalb können die Zuschläge insbesondere in Marktphasen, die von einen abnehmenden Risikotoleranz der Akteure am Kapitalmarkt geprägt ist, deutlich höher ausfallen als im Durchschnitt. Auch können sich die Konditionen vergleichsweise schnell ändern.

Hohe Risikozuschläge gefährden die Profitabilität einer Immobilienfinanzierung, da zum einen die laufenden monatlichen Raten höher ausfallen und zum anderen die Zeitspanne bis zur vollständigen Tilgung des aufgenommenen Darlehens länger ist. Mitunter können so die wirtschaftlichen Vorteile einer Immobilienfinanzierung dahin schmelzen.