Als Ramschhypotheken werden umgangssprachlich Darlehen an Eigentümer mit schwacher Bonität verstanden. Üblicherweise sind solche Hypotheken darüber hinaus nur unzureichend durch die damit finanzierte Immobilie abgesichert. Die Begrifflichkeit wurde im Zuge der Finanzkrise 2008/2009 populär und bezieht sich seitdem vor allem auf Immobilienkredite, die in den USA vergeben worden sind, als der dortige Immobilienmarkt sich in einer spekulativen Blasenbildung befand. Es wurden massenhaft Kredite an Privathaushalte vergeben, die aufgrund ihrer mangelnden Finanzkraft die Last der Hypotheken nicht schultern konnten. Zahlungsausfälle in großer Zahl waren die Konsequenz. Banken in der gesamten Welt litten erheblich unter den Ausfällen und den erforderlichen Wertberichtigungen.
Ramschhypotheken gelten deshalb als die Ursache für die weltweite Finanzkrise, die das Finanzsystem an den Rand des Abgrunds gedrängt hatte. Verschärft wurde die Problematik um die faulen Kredite durch die damals gängige Verbriefungspraxis. Banken lagerten die Hypotheken aus ihrem eigenen Geschäft aus, indem sie sie in Paketen zu Anleihen umwandelten, die dann über den Finanzmarkt verkauft wurden. Durch diese Praxis fanden sich die Ramschhypotheken nicht nur in den Bilanzen amerikanischer Banken, sondern in denen der Institute weltweit. Eine besondere Schwierigkeit war die hohe Komplexität der Anleihen. Es war für einen Zeitraum von mehreren Monaten praktisch nicht möglich, den inneren Wert der Papiere festzustellen, so dass zum einen besonders großer Wertberichtigungsbedarf bestand und zum anderen viele Banken Liquiditätsprobleme bekamen, weil sich die toxischen Wertpapiere nicht verkaufen oder beleihen ließen.
Ramschhypotheken wurden auch nach dem Höhepunkt der Finanzkrise nicht vollständig eliminiert. Das Prinzip der Verbriefung existierte weiterhin und auch Kredite an Schuldner mit schwacher Bonität wurden in den USA weiter vergeben, um den Häusermarkt zu stützen. Der amerikanische Staat übernahm allerdings die Ausfallrisiken, um das Finanzsystem nicht weiter zu belasten. In Deutschland ist das Phänomen – im Hinblick auf die direkte Kreditvergabe – weitaus weniger verbreitet, weil Banken einen größeren Eigenkapitalanteil und solidere finanzielle Verhältnisse voraussetzen.