Bausparzinsen

Inhaber eines Bausparvertrages erhalten für ihre Guthaben Zinsen von der Bausparkasse. Diese bilden zusammen mit den Einzahlungen und ggf. staatlichen Förderungen den Guthabenanteil der Bausparsumme, die sich aus Bausparguthaben und Bauspardarlehen zusammensetzt. Die Verzinsung der Guthaben in Bausparverträgen ist in der Regel sehr niedrig – ein Prozent und weniger sind keine Seltenheit. Das Guthaben in einem Bausparvertrag wächst deshalb im Wesentlichen aufgrund der regelmäßigen Einzahlungen und den Förderungen wie etwa der Wohnungsbauprämie oder der Riester-Förderung. Die niedrigen Zinsen sind den günstigen Konditionen des Bauspardarlehens geschuldet und spiegeln das Prinzip einer Bausparkassengemeinschaft wider. Die Sparer, die sich in der Einzahlungsphase ihrer Verträge befinden, verzichten auf hohe Erträge und finanzieren damit die günstigen Darlehen derer, die sich in der Kreditphase des Vertrages befinden. Im Gegenzug erhalten Sparer nach der Einzahlungsphase ebenfalls günstige Zinsen bei ihrem Kredit. Dadurch werden die im Vergleich zu einem Tages- oder Festgeldkonto niedrigen Zinsen gerechtfertigt.

Der Bausparzinssatz ist in der Regel unabhängig vom Zinsniveau am Kapitalmarkt, da sich Bausparkassen über die Einlagen ihrer Kunden refinanzieren und keine Schuldverschreibungen am Markt begeben, wie es bei Banken sonst der Fall ist. Der Vorteil dieser autarken Finanzierung kommt besonders in Hochzinsphasen zum Tragen, wenn Kreditnehmer ihre Bauspardarlehen deutlich unter dem Marktzins erhalten. Mittlerweile gehen immer mehr Bausparkassen dazu über, ihren Kunden eine Möglichkeit zu bieten, Bausparverträge als Alternative zum Sparkonto zu nutzen. Deshalb bieten die Verträge immer häufiger eine nachträglich höhere Verzinsung, wenn das Bauspardarlehen gar nicht in Anspruch genommen wird. Die Verzinsung erhöht sich dann im Vergleich zum klassischen Bausparvertrag deutlich und kann bis auf das Niveau eines Tagesgeldkontos gehen. Ein Bausparvertrag kann somit als Ersatz für einen Sparplan dienen. Dabei ist allerdings zu berücksichtigen, dass Bausparkassen eine Abschlussgebühr in Höhe von zwei Prozent der Bausparsumme erheben, die bei der Eröffnung eines Sparplans nicht fällig wird.

Fremdwährungsfinanzierung

Wer eine Immobilie erwerben will, kann dazu ein Darlehen in einer fremden Währung aufnehmen. Fremdwährungsfinanzierungen sind in Deutschland zwar relativ unbekannt, in Österreich und der Schweiz jedoch sehr verbreitet. Die Motivation, die hinter der Aufnahme eines Kredites in fremder Währung steht, ist die Realisation eines günstigeren Zinssatzes im Vergleich zu einem klassischen Euro-Darlehen. Die Zinsen rund um die Welt können sehr unterschiedlich hoch sein. Typische Fremdwährungen, mit denen in Deutschland Immobilien finanziert werden, sind der Schweizer Franken und der Japanische Yen. In beiden Währungsräumen sind die Zinsen traditionell niedrig.

Fremdwährungsfinanzierungen unterscheiden sich von gewöhnlichen Hypothekenfinanzierungen durch das Wechselkursrisiko, das mit ihnen verbunden ist. Steigt der Wert der Darlehenswährung gegenüber dem Euro an, wächst auch die reale Kreditlast und die Finanzierung wird teurer. Wechselkurse am Devisenmarkt können mitunter stark schwanken, sodass ein aktives Währungsmanagement durch die darlehensgebende Bank erforderlich ist. Das Wechselkursrisiko bietet auch Chancen: Analog zu einem Anstieg des Wertes der Kreditwährung führt deren Abwertung gegenüber dem Euro dazu, dass die reale Schuld sinkt und die Rückzahlung des Kredites einfacher wird. Banken verlangen aufgrund des Wechselkursrisikos bei Fremdwährungsfinanzierungen einen höheren Eigenkapitalanteil, als es bei einer Aufnahme eines Darlehens in Euro der Fall ist. Dies gilt auch, wenn nur ein Teil der Finanzierung in einer fremden Währung abgewickelt wird. Fremdwährungsfinanzierungen werden oft in Kombination mit anderen Aktivitäten am Devisenmarkt angeboten. Neben dem Risikomanagement übernimmt die Bank dann auch das Management von Stillhalterpositionen am Forex Markt. Diese dienen dazu, durch die Übernahme von Wechselkursrisiken seitens des Kreditnehmers zusätzliche Erträge zu erzielen.

Unter dem Strich lassen sich die Kosten einer Immobilienfinanzierung durch den Einsatz von Fremdwährungskrediten deutlich senken, wenn die Entwicklung der Wechselkurse günstig ist und darüber hinaus dauerhaft ein günstiger Zinssatz realisiert werden kann. Aufgrund des höheren Risikos sind derartige Konstruktionen jedoch nicht für jeden geeignet.

Solarstromanlage

Eigentümer von Immobilien haben die Möglichkeit, auf dem Dach ihres Objektes eine Solaranlage zu installieren, die Strom erzeugt. Der Strom wird dann ins öffentliche Stromnetz eingespeist. Der Staat fördert die Nutzung der Solarenergie und gewährleistet, dass jede auf einem Hausdach erzeugte Kilowattstunde auch tatsächlich abgenommen werden muss. Darüber hinaus existieren langfristige Preisgarantien.

Die Kosten einer Solaranlage sind vom Eigentümer selbst zu entrichten und belaufen sich auf einen fünfstelligen Betrag. Die öffentliche Hand fördert die Finanzierung durch günstige und zum Teil aus Mitteln des Bundeshaushaltes bezuschusste Kredite, etwa solche der bundeseigenen Kreditanstalt für Wiederaufbau.

Es wird gemeinhin davon ausgegangen, dass die Erzeugung von Strom mittels Solartechnik auf dem Dach von Wohnimmobilien unter dem Strich rentabel für Eigentümer ist. Die Anlage wirft auf lange Sicht mehr Erträge ab als sie Kosten verursacht. Nicht jede Immobilien aber ist für die Installation einer Solaranlage auch tatsächlich geeignet. So muss das Dach zum einen groß genug sein, zum anderen sollte auch ein bestimmter Neigungswinkel erreicht werden, da ansonsten aufwändige Arbeiten am Dach durchgeführt werden müssen. Weiterhin darf das Dach nicht durch umstehende, höhere Gebäude verdeckt werden, da ansonsten das Sonnenaufkommen nicht ausreicht, um einen profitablen Betrieb der Solaranlage zu gewährleisten.

Solarstromanlagen haben in den letzten Jahren erheblich an Bedeutung gewonnen. Zum einen ist der politische Wille, die Produktion von Energie durch regenerative Methoden auszuweiten, aufgrund der gestiegenen Preise für fossile Brennstoffe stärker geworden. Zum anderen hat sich in der Bevölkerung auch das Bewusstsein dafür geschärft, dass neue Wege bei der Energieerzeugung notwendig sind.

Solarstromanlagen werden von verschiedenen Herstellern produziert, installiert und gewartet. Hauseigentümer müssen keine speziellen Kenntnisse erwerben, um eine Anlage zu betreiben. Wie hoch die Rendite ist, die mit einer Solaranlage erzielt werden kann, richtet sich nach verschiedenen Einflussvariablen. Je nach Studie und deren Initiator wird von jährlichen Renditen zwischen fünf und elf Prozent berichtet.

Langzeitfinanzierung

Als Langzeitfinanzierung wird eine Immobilienfinanzierung bezeichnet, die sich über einen sehr langen Zeitraum erstreckt, der über die üblichen Tilgungszeiten deutlich hinausgeht. Da Hypothekenfinanzierungen ohnehin meist recht lang ausgelegt sind, werden Langzeitfinanzierungen von den meisten Banken als solche definiert, die länger als 30 Jahre laufen. Langzeitfinanzierungen bieten in der Regel nicht über den gesamten Tilgungszeitraum einen festen Zinssatz, sodass zu bestimmten Zeitpunkten eine Anpassung an die Bedingungen des Kapitalmarktes erfolgen muss. Je nach Restschuld, die bei diesen Anpassungsterminen noch besteht, sieht sich der Kreditnehmer einem mehr oder minder großen Risiko durch steigende Kapitaldienstleistungen ausgesetzt.

Langfristfinanzierungen bieten dem Kreditnehmer den Vorteil, dass die Raten gerade zu Beginn der Finanzierung recht niedrig ausfallen (gemessen an dem Finanzierungsvolumen) und dass so auch größere Vorhaben finanziert werden können. Nachteilig wirkt sich der lange Tilgungszeitraum jedoch auf die Gesamtkosten aus: Diese sind im Vergleich zu schnelleren Tilgungen deutlich höher. Langzeitfinanzierungen bringen mitunter besondere Probleme mit sich. Wer sich im mittleren Lebensalter für ein sehr langfristiges Engagement entscheidet, muss damit rechnen, dass bis zum Eintritt in den Ruhestand nicht alle Verbindlichkeiten getilgt sind. Es bedarf somit eines auskömmlichen Einkommens im Rentenalter, um alle Belastungen aus der Finanzierung zusätzlich zu den gewöhnlichen Lebenshaltungskosten decken zu können. Mitunter muss auch berücksichtigt werden, dass die eigenen Erben eine nicht schuldenfreie Immobilie erhalten und dass dementsprechend auch bei den Erbenden ein ausreichendes Einkommen zur Verfügung stehen muss, wenn das Objekt nicht veräußert und aus dem Familienbesitz herausgelöst werden soll. Langzeitfinanzierungen bedürfen somit nicht nur einer sehr sorgfältigen Planung. Es gilt darüber hinaus, sie in ein ganzheitliches Vermögens- und Vorsorgekonzept sinnvoll und den jeweiligen Belangen angepasst einzubetten. Privatpersonen, die sich in finanziellen Fragen nur bedingt gut auskennen, sind gut beraten, einen Fachmann hinzuzuziehen und so Fehler bei der Konzeptionierung und Umsetzung zu vermeiden.

Eigenheimrendite

Der Begriff „Eigenheimrendite“ entstammt nicht der Finanztheorie, sondern versteht sich als umgangssprachliche Größe, die nicht exakt definierbar ist. Gemeint ist der wirtschaftliche Vorteil, der sich aus einer Eigenheimfinanzierung gegenüber einem Mietverhältnis ergibt. Wer eine Immobilie erwirbt und diese selbst nutzt, muss zwar Zins und Tilgung zahlen, dafür aber keine Miete. Abhängig von der Entwicklung der Mieten und den Kosten, die für den aufgenommenen Kredit zu entrichten sind sowie den Aufwendungen, die das Eigenheim im Laufe der Zeit erfordert und die in einem Mietverhältnis nicht zu tragen wären, kann es sein, dass die Gesamtkosten der Finanzierung geringer sind als die des Mietverhältnisses. Ob dies so ist, hängt jedoch auch in bedeutendem Umfang vom Lebensalter ab, das Mieter bzw. Eigentümer erreichen: Ist die Immobilie abbezahlt, wächst mit jedem zusätzlich gelebten Monat der Vorteil gegenüber einem Mietverhältnis.

Die Eigenheimrendite ist unter dem Strich nicht verlässlich prognostizierbar und lässt sich auch nur schwer herleiten. Sicherlich muss auch berücksichtigt werden, dass gerade für Familien der Besitz eines Eigenheimes einen zusätzlichen, nicht monetären Nutzen bietet. Es ist also möglich, dass unter Berücksichtigung der persönlichen Präferenzen eines Eigentümers dessen Eigenheimrendite positiv ausfällt, obwohl eine rein wirtschaftliche Betrachtung dies nicht indizieren würde. Die Eigenheimrendite bleibt somit ein hypothetisches Konstrukt und auslegbar. Dennoch spiegelt sie die nicht enden wollende Diskussion über die Vorteilhaftigkeit bzw. deren Existenz einer Eigenheimfinanzierung wider. Deren Ausgang unterliegt wie die Eigenheimrendite selbst einer Vielzahl von Variablen, die im Zeitverlauf sehr unterschiedliche Ausprägungen annehmen können und deshalb nicht sicher vorherzusehen sind.

Die Frage, ob ein Eigenheim sich letztlich lohnt, bleibt deshalb auch nach der Berechnung (soweit diese denn möglich ist) der Eigenheimrendite unbeantwortet. Dennoch kann die Gegenüberstellung von Eigenheimfinanzierung und Mietverhältnis mit allen Zahlungsströmen und dem jeweiligen Vermögensstatus zumindest näherungsweise Aufschluss darüber geben, ob sich der Weg in die eigenen vier Wände lohnt oder nicht.

Katastrophenhausse

Als Katastrophenhausse wird ein sehr starker Anstieg der Preise an den Aktien- und Immobilienmärkten bezeichnet, der durch die Angst der Anleger vor einer Geldentwertung durch galoppierende Inflation oder Hyperinflation verursacht wird. In Deutschland gab es in den 1920er Jahren eine Katastrophenhausse, als die Inflation laufend zunahm und nominale Vermögenswerte vernichtet wurden. Die Immobilienpreise steigen bei einer solchen Hausse stark an. Dabei ist es wichtig, zu unterscheiden, ob der Anstieg ausgedrückt in Geld (das immer weniger Wert wird) oder auch ausgedrückt in Gütern erfolgt. Ist lediglich ersteres der Fall, handelt es sich nicht um eine echte Katastrophenhausse, sondern lediglich um eine Anpassung der Preise an ein neues Preisniveau. Eine echte Katastrophenhausse zeichnet sich dadurch aus, dass alle verfügbaren Vermögenswerte in Sachwerte investiert werden. Darüber hinaus kann auch die Ersparnis der Haushalte zunehmen, weil die Investition in Sachwerte, denen steigende Kaufkraft zugebilligt wird, als wichtiger wahrgenommen wird als der Konsum. Die letzte Katastrophenhausse erfolgte zu einem Zeitpunkt, an dem der Großteil der Bevölkerung nicht die Möglichkeit hatte, in Sachwerte zu investieren, weil entweder kein Zugang zu den Märkten bestand oder aber schlicht keinerlei Vermögen vorhanden war.

Die Möglichkeit einer Katastrophenhausse wurde in Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg erstmals im Zuge der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise in den Jahren 2008 und 2009 wieder diskutiert. Damals keimten Ängste vor einer dramatisch zunehmenden Inflation auf, die sich auf die geld- und fiskalpolitischen Maßnahmen der Regierungen und Notenbanken rund um den Globus zur Bekämpfung der Krise gründeten. Es wurde von vielen Seiten dazu geraten, in Sachwerte, darunter vorzugsweise Immobilien, Gold und Aktien, zu investieren. Dem deutschen Immobilienmarkt kam in dieser Zeit eine Sonderstellung zu, da anders als in anderen Ländern in Deutschland keine Preisblase stattgefunden hatte. Erweisen sich die Ängste, die zu einer Katastrophenhausse führen als begründet und findet tatsächlich eine Inflationierung statt, sind Eigentümer von Immobilien die Gewinner eines solchen Szenarios.

Mietminderung

Unter einer Mietminderung wird die Verringerung der monatlichen Miete durch den Mieter verstanden. Diese bedarf eines triftigen Grundes und führt regelmäßig zu gerichtlichen Auseinandersetzungen. Mindert der Mieter die Miete und besteht dafür kein ausreichender Grund, hat der Vermieter das Recht zur fristlosen Kündigung aus wichtigem Grund.

Gründe für die Mietminderung sind Beeinträchtigungen, die dem Vermieter zuzuschreiben sind oder aber aus anderem Grunde den Wohnwert eines Objektes beeinträchtigen und die beim Einzug nicht bekannt bzw. absehbar waren. Zu diesen Gründen zählt etwa Schimmel in der Wohnung, wenn dieser nicht unverzüglich vom Vermieter beseitigt wird. Auch zur Mietminderung berechtigt Baulärm, wenn dieser von sehr großem Ausmaß ist und nicht zwingend erforderlich ist. Auch Umstände in der Nachbarschaft einer Wohnung können dazu führen, dass die Lebensqualität eingeschränkt ist und dass eine Minderung der Miete Rechtfertigung findet. So liegt eine wesentliche Beeinträchtigung beispielsweise dann vor, wenn in der näheren Umgebung einer Wohnung Betriebe des Rotlichtmilieus angesiedelt sind. Mieter können in einem solchen Fall die Miete kürzen und haben darüber hinaus das Recht, den Mietvertrag zu kündigen. Auch nachträgliche Mietminderungen sind möglich. Insbesondere dann, wenn eine Wohnung kleiner ist als es im Mietvertrag angegeben wurde, können Mieter bereits bezahlte Mieten in Teilen zurückfordern. Dabei gilt, dass die Abweichung mindestens 10 Prozent betragen muss.

Mietminderungen führen in den meisten Fällen zu intensiven Auseinandersetzungen zwischen Mieter und Vermieter. Wer Grund sieht die Miete zu reduzieren, sollte im Vorfeld dieses Schrittes unbedingt recherchieren, ob es bereits Gerichtsurteile zu ähnlichen Fällen gibt und wie diese ausgefallen sind. Kommt es zu einem Prozess vor Gericht und wird dieser verloren, droht die Kündigung. Wer plant, in größerem Umfang zu prozessieren, sollte darüber hinaus in Erfahrung bringen, inwieweit dieses Vorhaben durch den Schutz einer bestehenden Rechtsschutzversicherung abgedeckt ist. Zudem gilt es zu berücksichtigen, dass unabhängig vom Ausgang des Streits das Verhältnis zwischen Mieter und Vermieter nachhaltig von einer Mietminderung belastet wird.

Kreditumschuldung

Als Kreditumschuldung werden die Kündigung eines bestehenden Darlehens und der gleichzeitige Neuabschluss eines anderen Kredites verstanden. Die beiden Darlehen können beide bei einer Bank abgeschlossen worden sein, es kann jedoch auch eine Kreditumschuldung in Kombination mit dem Wechsel des Finanzierungspartners erfolgen. Kreditumschuldungen werden in der Regel durchgeführt, um die Kosten einer Finanzierung zu senken. Insbesondere in Niedrigzinsphasen lässt sich durch die Ablöse eines älteren und deutlich teureren Darlehens viel Geld sparen. Vor einer Kreditumschuldung gilt es zunächst zu prüfen, ob das bestehende Darlehen ohne weitere Kosten vorzeitig getilgt werden kann oder ob eine Vorfälligkeitsentschädigung zu entrichten ist. Ist letzteres der Fall, muss im Detail nachgerechnet werden, ob die Ablöse lohnt. Kann ein niedrigerer Zinssatz realisiert werden, lässt sich die Ersparnis zu grundsätzlich zwei Zwecken verwenden: Zum einen kann die Tilgung beschleunigt werden, ohne dass die Belastung durch den Kapitaldienst ansteigt, zum anderen kann bei identischer Tilgungsdauer die monatliche Rate, die an die Bank entrichtet wird, reduziert werden. Kreditumschuldungen, die mit einem niedrigeren Zinssatz einhergehen, sind deshalb stets vorteilhaft.

Das neue Darlehen kann prinzipiell ebenso flexibel ausgestaltet werden wie die erste Finanzierung auch. Zinsbindung und Laufzeit können ebenso mit der Bank vereinbart werden wie die Möglichkeit von Sondertilgungen und – bei variablen Verzinsungen – welcher Referenzzinssatz als Basis dient. Wie bei jeder Finanzierung ist es auch bei Kreditumschuldungen von Vorteil, die Konditionen möglichst vieler Banken miteinander zu vergleichen. Die Spanne zwischen dem günstigsten und dem teuersten Kredit ist in der Regel recht groß – zwei Prozentpunkte sind keine Seltenheit. Es kann darüber hinaus sinnvoll sein, die Dienste eines Hypothekenvermittlers in Anspruch zu nehmen, der mit möglichst vielen Banken kooperiert und so die besten Konditionen für das jeweilige Vorhaben finden kann. Wie bei jeder Finanzierung gilt es auch bei der Ablöse eines bestehenden Kredites zu prüfen, ob möglicherweise staatliche Förderungen in Anspruch genommen werden können.

Mietausfallrisiko

Immobilienfinanzierungen, die nicht dem Erwerb einer zur Selbstnutzung bestimmten Immobilie dienen, sondern das Ziel verfolgen, ein Objekt an Dritte zu vermieten, sind hinsichtlich der Kalkulation darauf ausgelegt, einen erheblichen Teil der Erwerbskosten über die Mieteinnahmen wieder zu erwirtschaften, damit das Vorhaben in Kombination mit steuerlichen Vorteilen einen Gewinn erzielen kann. Steht das Objekt jedoch längere Zeit leer oder kommt der Mieter seinen Verpflichtungen nicht nach, fehlen jedoch Einnahmen und die Kalkulation gerät schnell ins Wanken. Das Risiko, dass mit dem Ausfall eingeplanter Mieteinnahmen verbunden ist, wird auch als Mietausfallrisiko bezeichnet.

Mietausfälle können verschiedene Ursachen haben. Die beiden wichtigsten Gründe sind dabei Leerstand und Zahlungsausfall. Um Leerstände zu vermeiden, sollten Eigentümer ihr Objekt so attraktiv wie möglich gestalten und es bei Bedarf auch entsprechend bekannt machen. Darüber hinaus sollte ein realistischer Mietpreis angesetzt werden. Zur Vermeidung von Zahlungsausfällen ist es sinnvoll, sich vor der Unterschrift unter einen Mietvertrag ein Bild von der Solvenz des Mieters zu machen. Dies ist allerdings aus rechtlichen Gründen nur bedingt möglich. Vorteilhaft kann es sein, wenn der Mieter von sich aus eine Verbraucherauskunft der Schufa vorlegt.

Sehr große Mietausfälle können nicht nur die Profitabilität des Vorhabens gefährden, sondern auch zu einer existenziellen Bedrohung werden, wenn die Tilgung des aufgenommenen Kredites nur bei laufenden Mieteinnahmen möglich ist. Dann nämlich ist der Eigentümer gezwungen, das Objekt am Markt zu verkaufen. Immobilien, die aufgrund von längerem Leerstand hohe Mietausfälle verzeichnen, sind jedoch bei potenziellen Käufern sehr unbeliebt, was sich auf den Preis sowie auf die Fungibilität negativ auswirken kann. Die Miete ist die Basis der Rendite, die mit einem Objekt erzielt werden kann. Sinken die Mieteinahmen, sinkt auch die Rendite. Da auch bei leerstehenden Objekten Kosten anfallen, können Ausfälle in größerem Umfang bereits nach relativ kurzer Zeit die Profitabilität hinfällig werden lassen.

Zinshistorie

Bei Hypothekenfinanzierungen spielt der Zinssatz, der im Darlehensvertrag vereinbart wird, eine große Rolle. Er ist maßgeblich dafür entscheiden, wie teuer das Vorhaben insgesamt wird und binnen welchen Zeitraums der Kreditnehmer sämtliche Verbindlichkeiten zurückführen kann. Zum Zeitpunkt der Kreditaufnahme ist es deshalb sinnvoll, die aktuellen Zinsen mit denen früherer Zeiten zu vergleichen und sich so ein Bild darüber zu verschaffen, ob das gegenwärtige Zinsniveau günstig ist oder nicht. Mitunter kann es beim Blick auf die Zinshistorie ratsam erscheinen, ein Vorhaben zeitlich zu verschieben. Auch kann der Abschluss eines Forward-Darlehens sinnvoll sein, wenn ein günstiges Zinsniveau für eine Finanzierung gesichert werden soll, die erst in der Zukunft stattfindet. Ein Blick auf die Zinshistorie zeigt, wie ein bestimmtes Zinsniveau einzuordnen ist und gibt somit einen Anhaltspunkt, aus dem durchaus auch Entscheidungen abgeleitet werden können. Gleichwohl taugt die Zinshistorie als solche nicht allein, um den künftigen Zinssatz zu prognostizieren.

Die Zinshistorie für den Zeitraum vom Frühjahr 1999 bis zum Frühjahr 2009 zeigt an, dass innerhalb dieses Zeitraumes der Zinssatz für Hypothekenfinanzierungen mit einem Beleihungsauslauf von 60 Prozent und einer Zinsbindung über 10 Jahre mit 3,72 Prozent am Ende des Jahres 2005 am günstigsten waren. Der Wert bezieht sich dabei auf einen repräsentativen Durchschnitt, in den die Konditionen vieler Banken mit einfließen. Im Durchschnitt kosteten bezeichnete Darlehen in dem genannten Zeitraum 5,12 Prozent. Am teuersten waren Kredite mit 6,59 Prozent im ersten Quartal des Jahres 2000. Nicht zufällig fallen Niedrigzinsphasen dabei mit konjunkturell sehr schlechten Zeiten zusammen, während hohe Zinsen stets am Ende eines Booms zu verzeichnen waren.

Wer die Aufnahme eines Darlehens in Erwägung zieht und die Zinshistorie betrachtet, kann seine Entscheidung davon abhängig machen, ob der aktuelle Zinssatz über oder unter dem Durchschnitt liegt. Dabei sollte der aktuelle Zinssatz anhand derselben Datenbasis und nicht etwa auf der Grundlage des Angebots der Hausbank liegen. Unabhängig von Durchschnittswert gilt es schließlich immer, den günstigsten Anbieter für die eigenen Belange zu finden.