Die Kosten eines Darlehens setzen sich zusammen aus den anfallenden Sollzinsen sowie den Gebühren, die im Zuge der Auszahlung zusätzlich anfallen. Da der Gesetzgeber vorschreibt, dass alle Kosten und Gebühren im effektiven Jahreszins, den eine Bank angibt, enthalten sein müssen, kann auch der effektive Jahreszins als Indikator für die Kosten genutzt werden. Dies gilt jedoch nur für klassische Annuitätendarlehen mit einer sehr einfachen Struktur.

Die Darlehenskosten hängen von verschiedenen Variablen an. Dazu zählen das Zinsniveau am Kapitalmarkt bei Aufnahme des Darlehens, die Laufzeit, die Bonität des Kreditnehmers und der Eigenkapitalanteil, der vom angehenden Eigentümer aus eigener Kraft zur Finanzierung aufgebracht werden kann. Der Kreditnehmer kann durch geeignete Maßnahmen die Kosten seiner Finanzierung zu seinen Gunsten beeinflussen. So wirkt sich ein hoher Eigenkapitalanteil in der Regel positiv auf den Zinssatz und damit die Darlehenskosten aus, weil aus Sicht der Bank das Ausfallrisiko geringer ist, wenn der Fremdkapitalanteil gering gehalten wird. Als kritischer Wert gilt hierbei ein Beleihungsauslauf von 60 Prozent. Übersteigt der Fremdkapitalanteil dieses Niveau, steigen die Darlehenskosten an.

Kredite mit langen Laufzeiten sind in der Regel teurer als solche mit kurzen Laufzeiten. Darlehen, die binnen 10 bis 20 Jahren vollständig getilgt werden, sind in der Regel günstiger als solche, bei denen nach Ablauf von 20 bis 25 Jahren noch eine Restschuld besteht. Durch eine rasche Tilgung lassen sich die Kosten deshalb ebenfalls drücken.

Kreditnehmer können gemeinhin an ihrer Bonität nicht viel ändern. Deshalb ist es besonders wichtig, einen Kredit zu einem möglichst günstigen Zeitpunkt aufzunehmen. Das Zinsniveau am Kapitalmarkt schwankt stark mit der konjunkturellen Entwicklung. Wer in Niedrigzinsphasen mit der Finanzierung beginnt, kann leicht Summen im fünfstelligen Euro-Bereich einsparen. Durch Forward-Kredite können Konditionen für künftige Vorhaben gesichert werden. Zieht sich der Kreditbedarf dann in einer Niedrigzinsphase noch etwas hin, kann gegen einen geringen Aufschlag das Zinsniveau auch noch bis zu drei Jahre später genutzt werden.