Wer bei seiner Bank einen Antrag auf einen Kredit zur Immobilienfinanzierung stellt und dort alle erforderlichen Unterlagen einreicht, erhält in der Regel ein Darlehensangebot unterbreitet, das entweder angenommen oder abgelehnt werden kann. Das Darlehensangebot sollte einer sehr genauen Prüfung unterzogen werden. Immobilienfinanzierungen umfassen große Beträge und erstrecken sich über einen sehr langen Zeitraum, sodass auch vermeintlich kleine Nachteile zu Belastungen im fünfstelligen Euro-Bereich führen können. Zu prüfen ist bei einem Darlehensangebot zunächst, ob alle Wünsche, die im Antrag geäußert wurden, auch berücksichtigt werden konnten. Dazu gehört die Zinsbindung bzw. ein etwaiges Zinscap, der Zinssatz, die Möglichkeit, Sondertilgungen zu leisten sowie -bei variablen Darlehen – der Referenzzinssatz und die Anpassungsmodalitäten. Wurde über die Bank auch ein Versicherungspaket beantragt, sind dessen Konditionen ebenfalls zu überprüfen.
Das Darlehensangebot sollte anhand verschiedener Vergleichswerte beurteilt und dann im Kontext mit den Angeboten anderer Banken beurteilt werden. Der effektive Jahreszins ist dabei eine der maßgeblichen Variablen. Sofern möglich kann auch der Margenbarwert berechnet werden. Dieser gibt den abgezinsten Rohgewinn der Bank über den gesamten Tilgungszeitraum hinweg an und bietet eine bessere Vergleichsmöglichkeit als der effektive Jahreszins, weil sich damit auch Darlehen mit unterschiedlicher Zahlungsstruktur gut vergleichen lassen. Der Margenbarwert ist auch besser zum Vergleich unterschiedlicher Darlehen geeignet als die Gesamtkosten des Darlehens, weil er die Kosten im Bezug auf den Gegenwartswert angibt. Er wird deshalb oft als Verhandlungsbasis genutzt.
Liegen mehrere Angebote unterschiedlicher Banken vor, sollte das mit den geringsten Kosten als erster Anlaufpunkt gewählt werden, sofern Preisnachlässe nicht durch andere signifikante Nachteile erkauft werden müssen. Mit dem Angebot sollte dann der Gang zur Bank angetreten werden. Es gilt, durch geschicktes Verhandeln einen kleinen Nachlass auf den Zins auszuhandeln. Dies ist in der Regel insbesondere bei Filialbanken möglich, während der Spielraum bei Direktbanken begrenzt ist.