Immobilien können im Wert steigen und dem Eigentümer somit einen Wertzuwachs bescheren. Der Wertzuwachs ist eine der möglichen Komponenten, aus denen die Rendite eines Immobilienerwerbs bestehen kann. Bei Immobilien, die nicht der Selbstnutzung durch den Eigentümer sondern der Vermietung an Dritte dienen, besteht die Rendite aus den Überschüssen der Mieteinnahmen über die Finanzierungskosten, aus dem Anstieg des Objektpreises und den steuerlichen Vergünstigungen, die durch die Absetzbarkeit der Finanzierungskosten von der Einkommensteuer erzielt werden können. Dabei kann es durchaus vorkommen, dass der Überschuss der Mieteinnahmen über die Finanzierungskosten zweitweise negativ ist.

Der Wertzuwachs einer Immobilie besteht aus einem Anstieg des Preises zwischen dem An- und dem Verkauf. Da zwischen Erwerb und Veräußerung oft eine lange Zeitspanne vergeht, müssen zur Ermittlung des Wertzuwachses mehr Komponenten als der reine nominale Transaktionswert allein herangezogen werden. Insbesondere muss die Inflation berücksichtigt werden. Wurde ein Objekt im Jahr 1980 für 200.000 Euro (umgerechnet aus der DM-Mark) erworben und wird es 30 Jahre später für 200.000 Euro wieder veräußert, ist der Wertzuwachs negativ und entspricht damit einem Verlust, weil die Kaufkraft von 200.000 Euro sich in den vergangenen 30 Jahren deutlich reduziert hat.

Ein realer Wertzuwachs kann letztlich nur dann verzeichnet werden, wenn der Anstieg des Preises den Anstieg der Lebenshaltungskosten übersteigt. Die Entwicklung der Lebenshaltungskosten wird am Verbraucherpreisindex des Statistischen Bundesamtes gemessen. Findet gar kein oder nur ein geringer Wertzuwachs statt, muss dies jedoch nicht zwingend bedeuten, dass der Eigentümer einen Verlust erlitten hat. Wurde die Immobilie etwa während der gesamten Zeit selbst genutzt, wurde die Miete für eine Mietwohnung gespart. Bei vermieteten Objekten müssen analog die Mieteinkünfte zum Gesamtergebnis hinzugezählt werden.

Erfahrungsgemäß erzielen diejenigen Immobilien den höchsten Wertzuwachs, die in einer besonders guten Lage ansässig sind und keine allzu speziellen Ausstattungsmerkmale vorweisen. Weniger stark steigen Objekte in strukturelle schwachen Regionen und solche mit sehr speziellen Merkmalen.