Fremdwährungsfinanzierung: Dollar-Zinsen interessant

Fremdwährungsfinanzierungen erfreuen sich unter risikoaffinen „Häuslebauern“ seit jeher großen Interesses: Die Möglichkeit, zu einem Bruchteil der Kosten einer klassischen Euro-Finanzierung in die eigenen vier Wände einzuziehen ist mehr als nur verlockend: Die Zinslasten einer Hypothek im japanischen Yen betragen nur rund ein Viertel derer einer Finanzierung im heimischen Euro. Ganz wesentlichen Einfluss auf die Konditionen der Fremdwährungsvorhaben üben die Geschehnisse an den internationalen Finanzmärkten aus.

Angesichts der jüngsten Entwicklungen an den Währungsmärkte erscheint eine Finanzierung im amerikanischen Dollar wieder äußerst interessant: Die Zinsen im Greenback sind durch die vergangenen Zinsschritte der US-Notenbank wieder auf einem sehr günstigen Niveau angelangt. Darüber hinaus sehen nicht wenige Experten die einstige Leitwährung auf einem Abstieg gegenüber dem Euro: Die Finanzmarktkrise und die turbulenten Geschehnisse in den USA, die jüngst in einer beispiellosen Rettungsaktion der Bush-Regierung mündeten, könnten dem Dollar nachhaltigen Schaden zufügen.

Was schlecht für deutsche Exporteure ist, ist gut für angehende Eigenheimbesitzer, deren Hypothek in Dollar notiert: Eine Abwertung der US-Währung verringert die Darlehensschuld beträchtlich und führt zu Entlastungen, die weit über das günstige Zinsniveau hinausgehen. Der möglichen Gewinnchance stehen selbstredend entsprechende Risiken gegenüber, wie sie bei jeder Fremdwährungsfinanzierung zu tragen sind: Steigt der Dollar wider Erwarten gegenüber dem Euro, verteuert sich die Rückzahlung der Hypothek. Risikofreudige Kreditnehmer allerdings können von der gegenwärtigen Situation profitieren und sollten den US-Dollar als Finanzierungswährung in Betracht ziehen.

Fremdwährungsfinanzierungen sind seit einigen Jahren auch in Deutschland auf dem Vormarsch, nachdem das Prinzip in Österreich und der Schweiz bereits seit geraumer Zeit etabliert ist.