Auf Sand gebaut? Von der Wichtigkeit von Baugrunduntersuchungen

So tragisch der Einsturz des Kölner Stadtarchivs und der umliegenden Bauwerke und Häuser auch ist, eines lehrt dieser Vorfall: Vor einem Bauprojekt sollte immer eine angemessene und unabhängige Baugrunduntersuchung stattfinden. Sie wird immer dann veranlasst, wenn ein Grundstück bebaut werden soll, egal ob es sich dabei um ein Privathaus, einen Bürokomplex oder eben um eine U-Bahn handelt. Nur so kann tatsächlich festgestellt werden, ob die Baugrundverhältnisse eine Bebauung zulassen.

Entgegen vieler Annahmen ist eine Baugrunduntersuchung nicht nur angebracht, wenn ein Haus gebaut werden soll. Auch wer mit dem Gedanken spielt, eine Außenanlage wie etwa einen großen Garten etwas aufwändiger zu gestalten, wer wissen möchte wie das Wasser abfließt oder wer auf Nachbargrundstücke Rücksicht nehmen muss, ist gut damit beraten, in dieser Frage einen Experten heranzuziehen. Der Bauherr selbst oder aber der zuständige Architekt bestellen einen Sachverständigen, meist einen erfahrenen Geologen, der exakte Aussagen über die Tragfähigkeit des Baugrunds, die Wasserverhältnisse, die Planungs- und Kostensicherheit sowie über die Gefahr von Bauschäden im Gründungsbereich treffen kann. Der Sachverständige erstellt ein schriftliches Gutachten, das die Grundlage für die Arbeit des Architekten bildet: Nur so weiß er beispielsweise, ob Trockenhaltungs- und Sichermaßnahmen der Baugrube notwendig sind, ob das Grundstück entwässert werden muss usw. Das Guthaben hilft also, im weiteren Bauprozess Kosten zu sparen.

Optimaler Weise findet die Baugrunduntersuchung vor dem tatsächlichen Kauf eines Grundstücks statt. Wird der Sachverständige bei seiner Untersuchung fündig, ist beispielsweise ein kiesiger oder sehr feuchter Untergrund vorhanden, kann diese Feststellung ausschlaggebend für die Kaufentscheidung sein. Andernfalls kann das Gutachten auch dazu beitragen, dass der Preis für das Grundstück sinkt.