Unter Nebenkosten werden im Bereich der privaten Baufinanzierung vornehmlich die Erwerbsnebenkosten verstanden die anfallen, wenn eine Immobilie erworben wird. Diese setzen sich aus der Grunderwerbssteuer, den Notarkosten und der Maklercourtage zusammen. Die Notarkosten belaufen sich dabei fix auf 1,5 Prozent der Transaktionssumme, die Grunderwerbssteuer beträgt in fast allen Bundesländern 3,5 Prozent und die Maklerkosten liegen bei etwa 3,3 Prozent. Die Nebenkosten summieren sich somit auf 8,3 Prozent der Erwerbskosten.

In der Regel müssen die Nebenkosten aus eigener Tasche finanziert werden. Da sie keinen Gegenwert besitzen, finanzieren Banken diese Kosten nicht mit und verlangen die vollständige Deckung durch Eigenkapital seitens des Käufers. Dieses Eigenkapital wird auch nicht auf den Eigenkapitalanteil der Finanzierung angerechnet. Eine Ausnahme stellen einige Vollfinanzierungen dar, bei denen nicht nur 100 Prozent der Investitionskosten, sondern auch die Nebenkosten und ggf. auch Teile der Inneneinrichtung mitfinanziert werden. Vollfinanzierungen werden in Deutschland jedoch nur sehr vereinzelt angeboten und sind aufgrund des hohen Ausfallrisikos mit einer sehr ungünstigen Verzinsung verbunden.

Die Nebenkosten müssen in die Kalkulation einer Immobilienfinanzierung zwingend mit eingerechnet werden. Sie drücken die Rendite eines Vorhabens deutlich. Käufer, die ihr Objekt selbst nutzen, müssen oft einen erheblichen Teil ihrer finanziellen Reserven aufwenden, um die Nebenkosten zu decken. Analog zu einem Agio bei Kapitalanlagen führen die Nebenkosten zudem dazu, dass eine Veräußerung des erworbenen Objektes kurz nach dem Kauf bzw. in den ersten Jahren danach sehr unattraktiv ist. Selbst wenn der Preisanstieg höher ausfällt als im Durchschnitt kann in der Regel kein Verkaufspreis realisiert werden, der die eigenen Erwerbskosten inklusive der Nebenkosten abdeckt. Durch die Abnutzung des Objektes mindert sich der Wert zusätzlich.

Die Nebenkosten können gedrückt werden, indem beim Erwerb kein Makler eingeschaltet wird und dementsprechend dessen Courtage umgangen wird. Da Makler jedoch in vielerlei Hinsicht sehr hilfreich bei der Suche nach einem geeigneten Objekt sein können, ist der Verzicht auf deren Dienstleistung nicht für jeden empfehlenswert.