Immobilien können aus ganz unterschiedlichen Gründen an Wert verlieren. Zum einen muss mit zunehmender Nutzungsdauer die Abnutzung eines Objektes wertmindernd berücksichtigt werden. Dabei ist davon auszugehen, dass der jährliche Wertverlust in den ersten Jahren nach Erstellung einer Immobilie deutlich über ein Prozent hinausgeht. Wer in einen Neubau einzieht und diesen nach zwei Jahren wieder verkauft, muss mit einem Abschlag von fünf Prozent auf den Kaufpreis in jedem Fall rechnen, auch wenn sich sonst nichts an der Beschaffenheit des Objektes geändert hat.

Darüber hinaus können Immobilien an Wert verlieren, wenn sich in der direkten Umgebung Umstände ändern, die den Wohnwert beeinträchtigen, wenn die Region, in der ein Objekt ansässig ist, einen strukturellen Wandel durchlebt oder wenn veränderte Präferenzen des Marktes bzw. der Käufer spezielle Eigenschaften des Objektes wertmindernd betrachten. In der direkten Umgebung können sich verschiedene Umstände ändern. Der Bau einer großen Straße beispielsweise kann zu einer Beeinträchtigung durch Lärm führen. Befindet sich in der Stadt ein Flughafen und wird dessen Einflugzone erweitert oder geändert, kann dies ebenfalls zu einem Wertverlust führen. Selbst eine schlechte Nachbarschaft kann den Preis einer Immobilie signifikant und nachhaltig drücken.

Veränderungen in der Region sind ebenfalls sehr häufig ursächlich für Wertverluste. So ist seit einigen Jahren zu beobachten, dass mehr Menschen in große Städte ziehen und dass auf dem Land die Infrastruktur an Qualität verliert. Stirbt eine Innenstadt aus, wirkt sich dies auf die Preise auch der Immobilien im Umland aus, weil die Lebensqualität insgesamt geringer ist. Der Wertverlust, der durch strukturelle Änderungen verursacht wird, kann ganz erheblich sein. Im Extremfall wird das Bild einer mittelgroßen Stadt von der Präsenz eines großen Unternehmens geprägt, das plötzlich verschwindet und eine Vielzahl von Arbeitslosen hinterlässt, die abwandern und dadurch das Preisniveau drücken. In den letzten Jahren hat sich zudem gezeigt, dass ein hoher Energiebedarf für Gebäude ebenfalls wertmindernd sein kann, weil die Präferenzen des Marktes sich in dieser Hinsicht geändert haben.