Als Vermittler wird im Bereich der privaten Baufinanzierung ein Unternehmen verstanden, das im Auftrag eines darlehenssuchenden Auftraggebers nach einer zu dessen Bedarf passenden Finanzierungslösung sucht. Charakteristisch für Vermittler ist dabei der Umstand, dass die Angebote zahlreicher Banken miteinander verglichen werden. Für Kunden ergibt sich so neben der Abgabe der administrativen Tätigkeiten, die mit der Suche nach einer tragfähigen Baufinanzierung verbunden sind, der Vorteil eines umfassenden Marktvergleichs, der in Eigenregie aufgrund des dadurch entstehenden Aufwands kaum durchführbar wäre. Ein professioneller Vermittler kann die Konditionen von bis zu 100 verschiedenen Kreditinstituten, die bei der Suche nach einer Lösung potenziell in Frage kommen, effizient vergleichen und für seinen Kunden die beste Lösung identifizieren.

In Abgrenzung zu einer Maklertätigkeit erhebt der Vermittler dabei vom Darlehensnehmer keine Gebühr. Vielmehr bezieht er sein Einkommen aus den Vermittlungsprovisionen von den Banken, deren Darlehen er verkauft. Potenziell besteht somit ein Interessenskonflikt. In der Summe ist allerdings empirisch nachweisbar, dass die Konditionen einer durch einen Vermittler initiierten Finanzierung nicht schlechter sind als die der Hausbank, die für die Mehrheit der Kreditnehmer die nächstbeste Alternative darstellt. In vielen Fällen ergeben sich für Darlehensnehmer Kostenvorteile, die aufgrund der Natur einer Baufinanzierung leicht im fünfstelligen Euro-Bereich liegen können. Die Konsultation eines Vermittlungsunternehmens ist daher aus objektiver Perspektive betrachtet ratsam.

Vermittler beziehen in der Regel die Möglichkeit einer Teilnahme an Darlehensprogrammen der öffentlichen Hand, wie beispielsweise solchen der bundeseigenen Kreditanstalt für Wiederaufbau, in ihre Aktivitäten mit ein und ermöglichen eine Kombination aus Hypotheken von Förderbanken und solchen privater Kreditinstitute. Kunden können ihre Anfrage in der Regel über das Internet starten und müssen so den Vermittler nicht persönlich aufsuchen. In der Erhebung der situationsspezifischen Daten müssen Bauherren dabei unter anderem Angaben über den Anteil des zur Verfügung stehenden Eigenkapitals machen, um ein korrektes Bild der verfügbaren Konditionen zu erhalten.