Als Immobilienmarkt wird das Zusammentreffen von zum Verkauf stehenden Objekten und potenziellen Käufern bzw. Kaufinteressenten verstanden. Dabei bezieht sich die Begrifflichkeit des Immobilienmarktes sowohl auf lokale und regionale Dimensionen wie auch auf den gesamtdeutschen Markt. Die Entwicklung des Immobilienmarktes wird vor allem anhand der Preise für verkaufte Objekte und anhand der Zahl der erfolgten Transaktionen bewertet.

In Deutschland ist der Immobilienmarkt durch einige Besonderheiten charakterisiert, die verschiedene Entwicklungen in der Struktur der Bevölkerung und derb wirtschaftlichen Aktivität widerspiegeln. So fällt beispielsweise auf, dass die Preise für Häuser und Wohnungen in Süddeutschland sehr viel höher liegen als in Norddeutschland. Besonders teuer sind Immobilien in den Metropolen des Südens, also speziell in Stuttgart, Frankfurt am Main und München. Deutlich günstiger sind Objekte in Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und in weiten Teilen der Neuen Bundesländer. Die große Preisdifferenz lässt sich zum einen durch bestehende Marktverhältnisse, zum anderen auch durch Unterschiede in der wirtschaftlichen Stärke der Regionen erklären.

Die Preise am Immobilienmarkt – einem Markt für normale Güter also – sind stark abhängig von den drei Faktoren Bevölkerungswachstum, Einkommenswachstum und Eigentumspräferenz. Da in vielen ländlichen Regionen Deutschlands ein Rückgang der Bevölkerung zu verzeichnen ist und die Einkommensentwicklung schleppend verläuft, steigen die Preise für Häuser und Wohnungen dort nur sehr mäßig an – in der Regel bleibt der Preisanstieg hinter der Entwicklung der allgemeinen Teuerungsrate zurück. In größeren Städten mit mehr Dynamik hingegen ist tendenziell ein Bevölkerungszuzug zu registrieren. Dies wirkt sich auf die Preise am Immobilienmarkt stimulierend aus, weil ein dauerhafter Nachfrageüberhang besteht.

Der deutsche Immobilienmarkt hat sich in den zurückliegenden 20 Jahren in der Breite sehr schleppend entwickelt – in vielen Regionen sind die Preise nur mäßig oder auch gar nicht gestiegen, in einigen gingen sie zurück. Unter Berücksichtigung der Inflation sind die – realen – Preise in fast allen kleinen und mittleren Städten Nord- und Ostdeutschlands gefallen.