Der Finanzierungspreis einer Immobilie ist abweichend von ihrem Marktpreis der Preis, den der Eigentümer bezahlt, wenn das Objekt über einen Kredit finanziert wird. Der Finanzierungspreis setzt sich zusammen aus der Summe aller Kreditraten bis zur vollständigen Tilgung, den vom Eigentümer eingebrachten Eigenkapitalanteil und den Erwerbsnebenkosten. Der Preis liegt somit deutlich über dem Marktpreis. Wie hoch der Aufschlag auf den Marktpreis in der Praxis ausfällt, richtet sich nach der tatsächlichen Höhe der Erwerbsnebenkosten und den Kosten der Finanzierung selbst. Bei den Erwerbsnebenkosten ist insbesondere die Maklercourtage eine flexible Variable, weil sie der Höhe nach schwanken oder aber auch ganz entfallen kann.

Die Finanzierungskosten richten sich nach dem Volumen des Kredites, seiner Laufzeit und dem Zinssatz. Je mehr Eigenkapital der Eigentümer für die Finanzierung aufbringen kann, desto geringer fallen die Finanzierungskosten und damit auch der Finanzierungspreis aus. Auch der Zinssatz ist von entscheidender Bedeutung: Wird der Kredit in einer Phase mit hohen Zinsen am Kapitalmarkt aufgenommen, führt dies zu einem signifikanten Kostenaufschlag. Üblicherweise werden die meisten Immobilienfinanzierungen aus konjunkturellen Gründen in Zeiten hoher Zinsen gestartet. Deutlich günstiger aber ist es, auf eine Niedrigzinsphase zu warten, die üblicherweise in wirtschaftlich weniger guten Zeiten auftritt. Für den Finanzierungspreis ist es weiterhin von Bedeutung, wie schnell ein Darlehen zurückbezahlt wird. Mit der Laufzeit eines Kredites steigt nicht nur regelmäßig sein Zinssatz. Dieser muss auch für einen längeren Zeitraum gezahlt werden, sodass die Kosten unterm Strich höher ausfallen. Es ist deshalb dringend zu empfehlen, die anfängliche Tilgung so hoch wie möglich anzusetzen um den Tag der vollständigen Entschuldung so früh wie möglich zu erreichen.

Die Finanzierungskosten können in Kalkulationen über die Vorteilhaftigkeit einer Finanzierung gegenüber einem Mietverhältnis kalkulatorisch um die Kaltmiete, die bei Verzicht auf die Finanzierung zu entrichten wäre, gekürzt werden. Für das Ergebnis der Kalkulation ist dies bedeutsam.