Fannie Mae ist eine amerikanische Hypothekenbank und versteht sich als größtes Unternehmen dieser Sparte weltweit. Die börsennotierte Aktiengesellschaft wurde 1938 von amerikanischen Gebietskörperschaften gegründet und 1968 privatisiert. Der Name des Unternehmens leitet sich aus dem ursprünglichen Kürzel FNMA (Federal National Mortgage Association) ab und wurde vor der Umbenennung aufgrund der Intonation der Abkürzung bereits umgangssprachlich genutzt.

Fannie Mae refinanziert Hypotheken über die Emission spezieller Anleihen und verzeichnet in diesem Segment ein Volumen in Höhe von geschätzten 1500 Milliarden US-Dollar. Das Unternehmen geriet im Jahr 2008 in den Blickpunkt der Öffentlichkeit, als im Zuge der US-amerikanischen Hypotheken und Finanzkrise massive Wertberichtigungen in der Bilanz des Unternehmens notwendig wurden. Am 14.07.08 kündigte die Regierung der USA an, mit einer Ausweitung der Kreditlinien, die dem Institut gewährt werden, eine Insolvenz verhindern zu wollen.

Obwohl Fannie Mae bereits seit Jahrzehnten privatisiert ist und es keinerlei Garantien der öffentlichen Hand für die Zahlungs- und Refinanzierungsfähigkeit des Unternehmens gibt, setzen Rating-Agenturen Interventionen der US-Regierung im Krisenfall voraus und vergeben überdurchschnittlich gute Bonitätseinstufungen.

Fannie Mae ist eng verwandt mit den ebenfalls auf dem amerikanischen Hypothekenmarkt tätigen Immobilienfinanzierern Freddie Mac und Ginnie Mae.

Das Geschäftsmodell der FNMA sah von Beginn an vor, als Refinanzierer für andere Investmentbanken tätig zu sein. Im Wesentlichen besteht die Geschäftstätigkeit von Fannie Mae aus der Vergabe von Krediten an Geschäftsbanken, die ihrerseits die Finanzierung von Immobilien des privaten und gewerblichen Sektors decken. Fannie Mae selbst refinanziert sich durch die Verbriefung grundpfandrechtlich besicherter Darlehen und deren Emission als verzinsliches Wertpapier.

Das Geschäftsmodell funktionierte bis ins Jahr 2007 hinein. Im Zuge der Turbulenzen auf dem amerikanischen Häusermarkt, der durch eine ausgeprägte Blasenbildung in eine Schieflage geraten war, geriet Fannie Mae zunehmen unter Druck. Der Markt verlangte deutliche Abschläge in den Bewertungen der Aktiva und vollzog damit eine Korrektur, die schließlich zu der bedrohlichen Schieflage im Juli 2008 führte.