Als Ratenneuaufteilung wird die Umstrukturierung des Kapitaldienstes, den ein Kreditnehmer gegenüber seiner darlehensgebenden Bank leistet, bezeichnet. Es kann sich dabei um eine Anhebung des Tilgungssatzes genauso handeln wie um eine Reduktion. Wird der Tilgungssatz angehoben, erhöht sich die monatlich zu zahlende Rate und damit die finanzielle Belastung für den Kreditnehmer. Der Zeitraum bis zur vollständigen Tilgung des aufgenommenen Darlehens verkürzt sich entsprechend, der Kreditnehmer ist früher schuldenfrei. Bei einer Senkung des Tilgungssatzes werden die Raten, die der Kreditnehmer jeden Monat an seine Bank zahlt, reduziert. Im Gegenzug verlängert sich der Tilgungszeitraum und der Kreditnehmer ist erst zu einem späteren Zeitpunkt schuldenfrei als ursprünglich vereinbart.

Die Motivation, die hinter einer Neuaufteilung der Raten einer Immobilienfinanzierung steckt, kann unterschiedlicher Natur sein. Eine Erhöhung des Tilgungssatzes und die damit einhergehende Beschleunigung der Rückzahlung bieten sich an, wenn das Einkommen, das zur Tilgung des Darlehens zur Verfügung steht, ansteigt und so die Freiräume wachsen. Da die Darlehenszinsen meistens höher sind als die Erträge, die mit einer Anlage der Ersparnisse am Kapitalmarkt zu erzielen sind, stellt die zügigere Rückzahlung bestehender Schulden die effizienteste Möglichkeit dar. Wird der Tilgungssatz hingegen gesenkt und damit die Rückzahlung auf einen längeren Zeitraum gestreckt, ist in der Regel ein finanzieller Engpass des Kreditnehmers die Ursache dafür. Können die laufenden Raten nicht mehr ohne allzu große Schwierigkeiten aufgebracht werden, ist es ratsam, so bald wie möglich das Gespräch mit der Bank zu suchen und um einen Ratenneuaufteilung zu bitten. Dieser muss das Kreditinstitut schriftlich zustimmen, damit sie rechtswirksam wird.

Eine Umstrukturierung der Verbindlichkeiten sollte in das persönliche Finanz- und Vermögenskonzept des Kreditnehmers eingebettet werden. Verzögert sich die Rückzahlung, müssen mitunter auch andere Maßnahmen wie etwa solche zur persönlichen Altersvorsorge angepasst werden. Durch eine Verschiebung des Eintritts in den Ruhestand lassen sich die notwendigen Freiräume in einem solchen Fall schaffen.