Mit dem Begriff Passivhaus wird ein Gebäude beschrieben, das durch einen sehr geringen Energieverbrauch gekennzeichnet ist und den wesentlichen Teil der thermischen Wärmezufuhr aus natürlichen Quellen wie Sonnenenergie oder Abwärme von Personen oder technischen Geräten abdeckt. Der Jahresheizwärmebedarf eines Passivhauses liegt definitionsgemäß unter 15 Kilowattstunden pro Jahr. Ebenso sind Heizlast, Luftdichtigkeit und Primärenergiebedarf im Vergleich zu herkömmlichen Gebäuden deutlich reduziert. Passivhäuser müssen nicht zwingend Neubauten sein, die nach einem bestimmten Standard errichtet wurden. Der Status eines Passivhauses kann ebenso durch entsprechende bauliche Maßnahmen an bestehenden Objekten erreicht werden.

Der wesentliche Vorteil für Eigentümer eines Passivhauses liegt in den im Verglich zu anderen Objekten deutlich verringerten Kosten für Energie. Passivhäuser sind in den zurückliegenden Jahren durch den Preisanstieg an den Märkten für fossile Brennstoffe verstärkt ins Zentrum der öffentlichen Aufmerksamkeit gerückt, da sie aus ökologischer und ökonomischer Sicht Vorteile bieten.

Der Bau von Passivhäusern wird in Deutschland durch Darlehen der bundeseigenen Kreditanstalt für Wiederaufbau gefördert. Diese Darlehen werden aus Mitteln des Bundeshaushaltes subventioniert und damit im Hinblick auf den Zinssatz vergünstigt. Das politische Bestreben dabei ist, die mitunter höheren Investitionskosten von Passivhäusern durch die staatliche Intervention abzufedern und den Bau der Objekte unter Berücksichtigung der geringeren Energiekosten damit aus Sicht der Kreditnehmer vorteilhaft zu machen.

Passivhäuser zeichnen sich durch eine Konstruktionsweise aus, die eine nur sehr geringe Luftdurchlässigkeit erlaubt. Der Transmissionswärmeverlust wird dadurch deutlich verringert. Um das Raumklima von Passivhäusern angemessen zu gestalten, sind die Objekte mit einer Lüftungsanlage ausgestattet, die Wasserdampf abtransportiert und die Raumluft reguliert. Die Lüftungsanlage reicht als solche dabei aus, um die erforderliche Heizleistung zu generieren.

Das erste Passivhaus in Deutschland wurde 1991 in Darmstadt-Kranichstein errichtet. Im Jahr 2008 wurden in Deutschland, Österreich, der Schweiz und in Südtirol (Italien) rund 6000 Objekte der Bauart bewohnt.

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