Das Leerstandsrisiko betrifft Eigentümer von Immobilien, die diese an Dritte vermieten. Die regelmäßigen Mieteinnahmen sind oft elementarer Bestandteil der Finanzplanung und werden zur Finanzierung des Hypothekenkredites benötigt. Es kann jedoch keinesfalls gewährleistet werden, dass dauerhaft und ohne Unterbrechung ein Mieter gefunden wird, der bereit ist, die Miete zu zahlen. Deshalb muss jeder Vermieter mit dem Leerstandsrisiko leben.

Das Risiko eines Wohnungsleerstandes ist nicht für jede Immobilien gleich hoch. Es wird ganz wesentlich von der allgemeinen Situation am örtlichen Immobilienmarkt geprägt. In Regionen und Städten, in denen die Nachfrage nach Wohnraum das Angebot übersteigt, ist das Leerstandsrisiko sehr viel kleiner als in strukturschwachen Gebieten, die unter demographischen oder wirtschaftlichen Defiziten leiden. Auch das Objekt selbst ist ausschlaggebend für das Risiko eines dauerhaften Einnahmeausfalls durch Mieter-Verlust: Passt die Wohnung zum örtlichen Immobilienmarkt, lässt sie sich in der Regel auch gut vermieten. In einer Stadt, in der 20 Prozent der Bevölkerung aus Studenten besteht, lassen sich kleine Wohnungen mit überschaubarer Miete am besten vermieten. Das gilt ganz besonders für Objekte in der Nähe von Universität oder FH. Umgekehrt finden sich in ländlichen Kleinstädten mit durchschnittlichem Pro-Kopf-Einkommen nur schwer Mieter für extravagante und sehr teure Designer-Wohnungen.

Das Leerstandsrisiko betrifft jedoch grundsätzlich jeden Eigentümer und muss deshalb auch bei jeder Finanzkalkulation berücksichtigt werden. Je nach Region sollten zwischen 0,5 und 2,0 volle Mieten aus der Einnahmekalkulation gestrichen werden, damit kein falsches Bild entsteht. Wohnungsleerstand kann vermindert werden, wenn das eigene Objekt angemessen und in ausreichendem Maße beworben wird. So sollten Vermieter schon am Tag der Zustellung der Kündigung durch den Mieter damit beginnen, einen Nachmieter zu suchen. Die frei werdende Wohnung sollte in Zeitungen und im Internet aktiv beworben werden. Wohnungsleerstand lässt sich auch durch eine angemessene Preispolitik vermeiden: Einige Prozentpunkte Nachlass bei der Miete können die Nachfrage deutlich erhöhen und die Gesamteinnahmen steigern.