Die Preisentwicklung am Immobilienmarkt ist von maßgeblicher Bedeutung für den langfristigen Erfolg eines Bau- oder Erwerbsvorhabens. Dies gilt sowohl bei Vorhaben, die der Eigennutzung dienen als auch bei solchen, die zur Vermietung an Dritte bestimmt sind. Dabei ist davon auszugehen, dass erfolgreiche Immobilienprojekte sich durch ansteigende Preise auszeichnen, während Vorhaben, die im Preis stagnieren oder Fallen, in der rückwirkenden Sicht als negativ beurteilt werden müssen. Bei Immobilien, die selbst genutzt werden, wäre dann der Bezug im Rahmen eines Mietverhältnisses günstiger gewesen, bei zur Vermietung bestimmten Objekten wird schlicht keine Rendite erzielt. Die Annahme, dass ein Immobilieninvestment durchschnittlich einen jährlichen Ertrag in Höhe von vier Prozent erzielen kann, ist dann nicht gültig.

Die Immobilienpreise haben sich in den vergangenen Jahrzehnten in verschiedenen Ländern sehr unterschiedlich entwickelt. Während in den USA, Großbritannien oder Spanien die Preise sehr stark anzogen und sich Blasen entwickelten, blieben die Preise auf dem deutschen Markt für private Wohnimmobilien relativ konstant – Wertzuwächse in etwa im Umfang der gemessenen Inflation konnten im bundesweiten Durchschnitt verzeichnet werden. Dabei zeigten sich große regionale Unterschiede: In den süddeuten Metropolen Frankfurt am Main, Stuttgart und München zogen die Preise an, in strukturschwachen Regionen war ein Rückgang zu beobachten. Die Entwicklung scheint sich fortzusetzen.

Schwierigkeiten bereitet nach wie vor die korrekte Messung der Immobilienpreise, da repräsentative Daten nur über einen längeren Zeitraum erhoben werden können. In jedem Bundesland und auch in jeder größeren Stadt werden von öffentlichen Stellen allerdings Daten erhoben, die einen Richtwert für die Preisentwicklung anzeigen. Darüber hinaus existieren zahlreiche Preisindizes, die von privaten Unternehmen wie etwa Immobilienberatern oder Maklern berechnet werden. Diese indizieren jedoch immer nur die Preisentwicklung eines bestimmten Segments wie etwa Eigentumswohnungen in Frankfurt am Main oder Einfamilienhäusern in Berlin. Auch muss die Objektivität der Indizes in Frage gestellt werden: Gewünschte Verzerrungen sind denkbar.