Als Forex-Finanzierung wird eine Finanzierung in einer fremden Währung verstanden. Forex steht abgekürzt für den englischsprachigen Begriff Foreign Exchange und damit Transaktionen am Devisenmarkt. Das Ziel bei einer Forex-Finanzierung ist die Reduktion der Zinskosten einer Immobilienfinanzierung. Deshalb wird ein Kredit in einer Währung aufgenommen, in der die Zinsen niedrig sind. Dies können ganz unterschiedliche Währungen sein: Der US-Dollar kommt ebenso in Betracht wie das britische Pfund, der Schweizer Franken oder der japanische Yen.

Das niedrigere Zinsniveau in anderen Währungsräumen im Vergleich zum Euro-Raum bietet erhebliche Einsparpotenziale. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass es möglich ist, zwei Drittel der Zinskosten einer Immobilienfinanzierung einzusparen. Der Grund dafür liegt in dem Umstand, dass in Ländern mit dauerhaften wirtschaftlichen Schwächen – besonders konjunktureller Art – das Zinsniveau von der Zentralbank dauerhaft niedrig gehalten wird. Forex-Finanzierungen bergen allerdings auch eine erhebliche Unsicherheit. Die Kurse am Devisenmarkt unterliegen laufend Veränderungen und können sich zugunsten ebenso wie zulasten des Kreditnehmers entwickeln. Ein veränderter Wechselkurs ändert auch den in Euro gerechneten Darlehensstand. Sinkt der Wert des Euros gegenüber der Währung, in der das Darlehen aufgenommen wurde, steigen die Verbindlichkeiten der Höhe nach. Der Grund ist darin zu sehen, dass das Einkommen, mit dem der Kredit getilgt wird, in Europa und damit in Euro erwirtschaftet wird. Sinkt der Außenwert des Euros, müssen für jede Einheit der Darlehenswährung mehr Euro-Einheiten konvertiert werden.

Auf eben diesem Wege bieten Forex-Finanzierungen allerdings auch Chancen. Der Wechselkurs des Euro kann sich auch zugunsten des Kreditnehmers entwickeln und steigen. Dann sinkt die Darlehensschuld insgesamt und die Finanzierung wird einfacher. Aufgrund des höheren Risikos tragen Banken Forex Finanzierungen ausschließlich dann, wenn ein ausreichend hoher Eigenkapitalanteil vorgewiesen werden kann. Als Untergrenze ist dabei ein Wert von 30 Prozent der Investitionskosten zu sehen, wobei 50 Prozent Eigenkapital die häufigere Variante sind.