Als Finanzkrise bezeichnet man eine kritische Situation, die das gesamte Finanzsystem eines Staates, einer Staatengemeinschaft oder der gesamten Welt betrifft. Finanzkrisen hat es zu allen Zeiten gegeben. Schon immer gingen damit Geldentwertungen und Vermögensverluste einher.
Die letzten Jahre sind durch verschiedene Finanzkrisen gekennzeichnet. Im Jahre 2007 kam es zur sogenannten Subprime-Krise. Sie begann mit einer Immobilien-Finanzierungskrise in den USA. Ursache hierfür war eine Niedrigzinspolitik der US-Notenbank.
Der niedrige Leitzins führte dazu, dass die Baufinanzierung in USA extrem günstig war. Auch Menschen, die nicht über die notwendige Bonität verfügten, konnten sich ein Haus kaufen oder sogar bauen. Gleichzeitig war es auch generell günstig, sich Dinge auf Kredit zu kaufen. Immer mehr Menschen sammelten immer mehr Schulden an. Es war im Grunde abzusehen, dass es hier ein Problem geben würde. Die Rückzahlung der Kredite war stark gefährdet.
Die US-Banken und -Finanzierer gingen nun recht pfiffig vor, um das Risiko wieder los zu werden: Sie bündelten die Kredite, verbrieften die US-Hypotheken und verkauften sie an andere Banken weiter. Diese stark risikobehafteten Papiere wurden an Privatanleger weiterverkauft, denen das Risiko zum Teil verschwiegen wurde. Als dann immer mehr US-Bürger zahlungsunfähig wurden, platzte die Blase. Banken gingen Pleite, die Realwirtschaft musste Einbußen hinnehmen – und das Wirtschaftswachstum sank.
Seit 2010 gibt es eine weitere Krise im Euroraum, die bis heute anhält. Auslöser der Krise war Griechenland: Das Land war und ist nicht mehr in der Lage, seine Schulden zurückzuzahlen, bzw. seinen Schuldendienst zu erfüllen. Um eine Staatsinsolvenz zu vermeiden, sollten andere europäische Länder einspringen. Mittlerweile sind von dieser Krise sehr viele europäische Länder betroffen. Die Folge ist auch, dass es für diese Länder schwierig ist, überhaupt noch Geld am Kapitalmarkt zu bekommen. Eine andere Folge sind allerdings niedrige Leitzinsen, die auch zu niedrigen Bauzinsen führen.