Als Energiesparhaus wird ganz allgemein ein Gebäude bezeichnet, dessen Energieverbrauch im Vergleich zu dem anderer Objekte gering ausfällt. Erreicht wird die Reduktion des Verbrauchs durch verschiedene bauliche Maßnahmen, die bei Neubauten Bestandteil der architektonischen Planung sind und bei bestehenden Objekten im Zuge von Modernisierungsmaßnahmen nachträglich angewandt werden können. Insbesondere die Dämmung von Fenstern, Türen sowie Dach und Wänden sowie moderne Technologie bei Heizung und Warmwasser führen zu einem geringeren Verbrauch. Der Primärenergiebedarf wird in der Regel im Verhältnis zur Größe des Objektes angegeben.

Im Bereich der Baufinanzierung ist der Begriff Energiesparhaus besetzt mit der entsprechenden Klassifikation von Gebäuden im Rahmen von Darlehensprogrammen der bundeseigenen Kreditanstalt für Wiederaufbau. Erfüllen Gebäude bestimmte Voraussetzung, kann die Finanzierung mittels Darlehen der öffentlichen Hand erfolgen, die im Vergleich zu Krediten des freien Marktes günstig ausfallen. Die KfW teilt Energiesparhäuser dabei in zwei Gruppen ein: Das KfW-ESH 40 zeichnet sich durch einen Primärenergiebedarf von nicht mehr als 40 Kilowattstunden je Quadratmeter Nutzfläche aus und das KfW-ESH 60 verbraucht maximal 60 Kilowattstunden je Jahr und Quadratmeter. Über den reinen Energieverbrauch hinaus müssen Gebäude auch Richtwerte im Hinblick auf den Transmissionswärmeverlust erfüllen, damit die Zulassung zur Teilnahme an den Darlehensprogrammen erfolgen kann.

Energiesparhäuser sind nicht nur aufgrund der staatlich subventionierten Finanzierungen vorteilhaft für Eigentümer und Mieter. Der geringe Energiebedarf wirkt sich unmittelbar auf die Betriebskosten des Objektes aus. Energiesparhäuser erfahren seit dem starken Anstieg der Preise für fossile Brennstoffe einen entsprechend starken Zulauf, da bauliche Maßnahmen sich durch die hohen Preise schneller rechnen. Damit ein Haus als energiesparend im Sinne der KfW-Programme eingestuft werden kann, muss vor Baubeginn ein Gutachten belegen, dass die erforderlichen Richtwerte tatsächlich erreicht werden und dass die Kriterien in vollem Umfang erfüllt werden.

Mit einer weiterhin starken Nachfrage nach energieeffizienten Gebäuden ist aller Voraussicht nach auch in Zukunft zu rechnen.