Kombination aus Immobiliendarlehen und Lebensversicherung ist derzeit nicht sehr attraktiv

Noch immer gibt es Finanzierungsberater, die ihren Kunden zu einer Kombination aus Hypothekendarlehen und Lebensversicherung raten. Auf diese Weise sollen gleich zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen werden. Da wäre zunächst die finanzielle Absicherung der nächsten Angehörigen: Falls dem Darlehensnehmer etwas zustößt bzw. er stirbt, müssen die Hinterbliebenen nicht um ihr Zuhause fürchten, stattdessen können sie die Restschuld der Finanzierung mit der Versicherungssumme ablösen. Zum anderen soll Kapital gebildet werden, um das Darlehen am Ende der Laufzeit auf einen Schlag zurückzuzahlen – und der Zwischenzeit soll die Verzinsung der Versicherung ein leichtes Renditeplus schenken.

Doch gerade im Hinblick auf die gebotenen Renditen hat sich viel getan. Der Garantiezins wurde in den vergangenen Jahren mehrfach gesenkt. Längst ist er bei einem Wert von 1,25 Prozent angekommen. In anderen Worten: Wer Geld in eine Lebensversicherung einzahlt, erhält eine Garantieverzinsung von 1,25 Prozent. Die meisten Immobiliendarlehen weisen jedoch einen höheren Zinssatz auf, die meisten Bauherren und Käufer finanzieren derzeit zwischen 1,4 und 1,8 Prozent. Weil die Darlehenszinsen höher liegen, ist es umso sinnvoller, das Geld lieber gleich in die Tilgung zu stecken.

Nun könnte man argumentieren, dass die Lebensversicherung eine bessere Rendite verspricht, immerhin werden ergänzend zum Garantiezins auch noch Überschussbeteiligungen ausgezahlt. Allerdings sind diese nicht unbedingt sicher, d.h. sie könnten zeitweise ausfallen. Außerdem landet nicht gleich das gesamte Kapital in der Police und wird verzinst – gerade in den ersten Jahren ist die Kapitalbildung überschaubar.

Die Mehrheit der angehenden Darlehensnehmer ist daher besser damit beraten, sich gegen eine Kapitallebensversicherung zu entscheiden und lieber auf ein Immobiliendarlehen mit direkter Tilgung zu setzen. So findet eine fortlaufende Rückzahlung statt und außerdem ist die Gesamtbelastung, die im Monat auftritt, niedriger bemessen – schließlich muss ergänzend keine Versicherung bedient werden.

Zur Absicherung der Angehörigen schlagen wir eine weitaus günstigere Variante vor: Eine Risiko-Lebensversicherung ist deutlich preiswerter, denn hier findet keine Kapitalbildung statt. Der Versicherungsnehmer zahlt ausschließlich für den Versicherungsschutz.